Zu Heft 1

 
Ins Delirium

Arthur&Ludwig
Band 1
...Ach Egal!

Zwiegespräch des Cartoonisten mit sich

Belauscht wurde das Gespräch am 6.1. d. J.
in seiner Wohnung
Ins Delirium
               
 
Interviewer: 

Könntest du dich zuerst einmal vorstellen?

Cartoonist: 

Was soll ich mir vorstellen?

Interviewer: 

Nein, du sollst dich den LeserInnen vorstellen, damit sie wissen, mit wem sie es zu tun haben.

Cartoonist: 

Ach so, ja klar, schon kapiert! Also, ich werde Hubert genannt und das trifft sich ganz gut, weil ich auch so heiße, bin 1,76m groß und wiege 73kg. Meine Haare sind schwarz wie die Nacht und ich bin stolzer Besitzer eines Vollbartes, aber erst seit Kurzem. Ach ja, und vor ein paar Wochen habe ich ein drittel Jahrhundert hinter mich gebracht!

Interviewer: 

Was? Du bist schon 33 Jahre, dur wirkst auf mich aber doch ein wenig jünger!

Cartoonist: 

Wie alt soll ich sein? Wer behauptet den sowas?

Interviewer: 

Du hast doch eben selbst gesagt, du hättest 1/3 Jahrhundert hinter dir!

Cartoonist: 

Ja genau, also 25 Jahre.

Interviewer: 

Ich bitte dich, denk doch mal nach! 25 sind ein Viertel von Hundert. Ein Drittel sind 33 Jahre!

Cartoonist: 

Na sicher, und ich bin der Kaiser von China und Arabien. Aber beinahe wäre ich dir tatsächlich reingefallen!

Interviewer: 

Das stimmt aber wirklich!

Cartoonist: 

Ehrenwort? Kein Schmäh?

Interviewer: 

Ehrenwort!

Cartoonist: 

Das ist mir jetzt schon ein wenig peinlich.

Interviewer: 

Macht doch nichts, kann allen einmal passieren!

Cartoonist: 

Kommt das ins Heft rein?

Interviewer: 

Natürlich, aber mach dir nichts draus, da kommt noch soviel Unfug rein, es fällt bestimmt überhaupt nicht auf. Um jedoch zum eigentlichen Thema dieses Gespräches zu kommen: Die halbe Nation, kann sein, dass ich in meiner Bescheidenheit ein wenig untertreibe, beschäftigt derzeit (oder wird sich in Kürze damit beschäftigen) nur eine Frage.
Genaugenommen sind es drei Fragen:
1) Wie kann eine einzelne Person derart viel Blödsinn produzieren?
2) Warum tut er sich sowas an?
3) Vor allem, warum tut er uns das an?
Nicht wenige werden es für eine neue Strafe Gottes halten und es wird ein großes Jammern und Wehklagen in diesem Volke ausbrechen, wenn es nicht bereits soweit ist! Was sagst du dazu?

Cartoonist: 

Aha, ich komme also doch wieder zu Wort! Ich wollte gerade wieder nach Hause gehen, weil ich glaubte, das Gespräch wäre bereits beendet.

Interviewer: 

Wohin wolltest du gehen? Du wohnst doch hier!

Cartoonist: 

Oh, ich vergaß! Aber um auf deine Fragen zurückzukommen. Was viele nicht wissen werden, ich selbst bin der größte Leidtragende in dieser unglückseligen Angelegenheit und kann wirklich fast überhaupt nichts dafür.

Interviewer: 

Wie bitte? Wie darf ich denn das verstehen?

Cartoonist: 

Ganz einfach, ich musste den gesamten Krampf, der jetzt vor den empörten LeserInnen liegt, selbst zeichnen, texten und gestalten. Die LeserInnen brauchen es nur zu lesen, wie der Name schon so treffend sagt.

Interviewer: 

Ja aber, entschuldige mal, ich blicke da anscheinend nicht ganz durch. Warum hast du das alles auf dich genommen, diese ganze Arbeit und jetzt noch den Zorn der Leserschaft, wenn du selbst es angeblich gar nicht wolltest? Warum?

Cartoonist: 

Um diesen ganzen Fragenkomplex zu beantworten, muss ich ein wenig weiter ausholen. Also, ich kam vor ein paar Jahren in diese Stadt und...

Interviewer: 

Musst du wirklich so weit ausholen? Die LeserInnen werden ein wenig ungeduldig und in den hinteren Reihen sehe ich schon ein paar gähnen!?

Cartoonist: 

Jetzt unterbrich mich nicht dauernd! Ich fasse mich so kurz wie möglich. Wie gesagt, ich kam vor ein paar Jahren in diese Stadt und zwar, um eine Arbeit anzunehmen. Und mitentscheidend, warum ich gerade hier begonnen habe, war auch, dass meine Tante Ernie hier lebt, bei der ich wohnen kann bzw. konnte, weil inzwischen wohne ich nicht mehr bei ihr und...

Interviewer: 

Uiije, der holt vielleicht aus, ich glaube ich gehe inzwischen einen Kaffee trinken!

Cartoonist: 

...also die Tante Ernie ist eben die ältere Schwester meines Vater und der nahm mich damals, ich war noch ein kleiner Junge, bei der Hand und sprach die wirklich entscheidenden, bis heute unvergessenen und auf ewig unvergesslichen Worte: 'Sohnemann', sagte er, 'wenn du einmal...', aber wenn ich so recht überlege, vielleicht führt das doch ein wenig zu weit!!

Interviewer: 

Chrrr!

Cartoonist: 

Um es kurz zu machen: Ich habe Arthur und Ludwig, von denen noch öfters die Rede sein wird, zufällig im Delirium kennengelernt, das ist so eine Kneipe, in der die Beiden sehr oft herumlungern, und dort treffen wir uns halt manchmal und plaudern belangloses Zeug.

Interviewer: 

Chrrr! Schnarch!

Cartoonist: 

Das möchte ich nur erwähnt haben, nicht, dass jemand auf den abwegigen Gedanken kommen kann, wir wären vielleicht Freunde, nein, die Beiden sind mehr so flüchtige Bekannte. Hörst du mir überhaupt zu?!

Interviewer: 

Chrrr! Hä? Was?

Cartoonist: 

Ob du mir zuhörst?!!

Interviewer: 

Aber selbstvernatürlich! Die Frage ist nur, was hat das Alles mit dem Comic zu tun!? Komm endlich zum Punkt!

Cartoonist: 

Dazu muss ich wohl als erstes...

Interviewer: 

Nein, bitte nicht schon wieder!!!

Cartoonist: 

Stell dich nicht so an. Wirklich nur ganz kurz! Ich möchte nur eben festhalten, dass ich normalerweise überhaupt keinen Alkohol trinke, nur bei besonderen Anlässen, wie meinem Geburtstag. Das ist wirklich wichtig, denn nur dadurch konnte es zu dieser Wette kommen, zu einer wirklich blöden Wette...

 
               
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